Akkus & Batterien gehören nicht in den Hausmüll

Durch die schnelle Alarmierung der Feuerwehr konnte das Ausmaß des Brandes am AWZ Werl (21./22.6.2020) klein gehalten werden.

 

Kreis Soest

In den letzten 3 Jahren gab es im Kreis Soest einige Brände in Abfallzwischenlagern. Im Oktober 2019 war in Erwitte nachweisbar ein Akkupaket der Auslöser. Diese Woche kam es am Abfallwirtschaftszentrum Werl zu einem Brand, den die ESG zum Anlass nimmt, um auf versteckte Gefahren hinzuweisen.

 

Ein zunehmendes Brandrisiko entsteht durch Lithium-Ionen-Batterien und Akkus, die widerrechtlich über den Restmüll entsorgt werden. Das gleiche gilt auch für elektrische und elektronische Geräte, in denen Lithium-Batterien fest verbaut sind.

 

Bei der Entleerung der Restmülltonnen, beim Verpressen im Müllfahrzeug und spätestens beim Abkippen und Umschlagen des Restmülls werden die Geräte und Akkus so beschädigt, dass Feuchtigkeit eindringen und es zu Kurzschlüssen kommen kann. Dabei entsteht so große Hitze, dass Brände ausgelöst werden können.

 

Die Zahl solcher Lithium-Akku-betriebenen Mobiltelefone, Tablets, Elektrowerkzeuge u. ä. nimmt stetig zu. Stehen Batterien, Akkus oder Geräte mit fest verbauten Akkus zur Entsorgung an, dürfen sie keinesfalls über den Hausmüll oder Sperrmüll entsorgt werden:

 

- Batterien müssen im Handel zurückgegeben werden – das ist überall da möglich, wo Batterien auch verkauft werden. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit Batterien an den kreisweiten Schadstoffannahmestellen abzugeben.

 

-  Elektroaltgeräte mit oder ohne Akku müssen entweder an den kreisweiten Wertstoffhöfen oder bei den Einzelhändlern abgegeben werden, die diese Geräte vertreiben.

 

- Batterien und Akkus sind an den Abgabestellen aus dem Gerät zu entnehmen und getrennt in die für Batterien und Akkus bereitgestellten Sammelboxen zu legen.

 

Durch falsch entsorgte Abfälle kommt es immer wieder zu Bränden in Müllfahrzeugen und Entsorgungsanlagen in denen Abfälle umgeschlagen, behandelt oder verwertet werden. Nicht umsonst werden bereits die Neugeräte und deren Transportverpackungen mit entsprechenden Warnhinweisen versehen.

 

Unser Tipp:

Verbraucher können an dem Symbol der durchgestrichenen Mülltonne erkennen, dass sie ihr Produkt nicht als Restmüll entsorgen dürfen. Die Kennzeichnung muss vom Hersteller angebracht werden.

 

Neben Batterien und Akkus bergen aber auch andere Abfälle ein Brandrisiko. Dazu gehören nicht vollständig entleerte Spraydosen oder Feuerzeuge, Chemikalien und nicht ausgehärtete Farben/Lacke u. ä.. Auch sie dürfen daher keinesfalls über die Restmülltonne entsorgt werden. Bei diesen Abfällen besteht die Gefahr, dass es durch austretende Gase oder chemische Reaktionen zu Bränden kommt. Für nicht vollständig entleerte Spraydosen oder Feuerzeuge, Chemikalien und nicht ausgehärtete Farben/Lacke sind die Annahmestellen für Schadstoffe der einzig richtige Entsorgungsweg.

 

Um einem steigenden Brandrisiko entgegenzuwirken hat die ESG an ihren Standorten ein System der Branderkennung installiert. So werden Temperaturanstiege in zwischengelagerten Abfällen über Wärmebildkameras frühzeitig erkannt und die Mitarbeiter informiert. „Nur so war es möglich beim letzten Brand des Zwischenlagers unmittelbar die engagierte Feuerwehr zu informieren und die Auswirkungen zu minimieren“, sagt Dirk Conrady, Betriebsleiter der ESG.  „Aber viel entscheidender ist, dass durch den verantwortungsvollen Umgang der Bürgerinnen und Bürger mit gefährlichen Abfällen, die Brände gar nicht erst entstehen können“, so Jürgen Schrewe Geschäftsführer der ESG. „Unser ausdrücklicher Dank geht an die Feuerwehren der Standorte von Werl bis Geseke.“

 

Für Fragen zur richtigen Entsorgung von Abfällen können sich die Bürgerinnen und Bürger an das Abfallservicetelefon der ESG wenden. Es ist montags bis donnerstags von 7:30 – 17:00 Uhr und freitags von 7:30 – 15:00 Uhr unter Tel. 02921 353-111 zu erreichen.

 

(26.06.2020)