Erster deutschlandweiter "Tag der Biotonne"

Logo der Biotonne im Kreis Soest

 

Kreis Soest    Der 26. Mai ist in diesem Jahr erstmalig der "Tag der Biotonne". Ins Leben gerufen wurde er von den Verbänden der Humus- und Erdenwirtschaft. Aber warum braucht die Biotonne einen eigenen Ehrentag? Die Antwort ist einfach - weil sie ihn verdient.

 

Bioabfall ist mit rund 10 Millionen Tonnen die größte Abfallfraktion in privaten Haushalten. Sein Beitrag zur Energie- und Ressourcenwende ist bedeutend: Aus Bioabfall gewonnene Komposterde ersetzt in Landwirtschaft, Gartenbau und im privaten Garten große Mengen an energieintensiv hergestelltem Kunstdünger und reduziert den klimaschädlichen Abbau von Torf. 

 

Im Kreis Soest begann die Erfolgsgeschichte der Biotonne 1989 mit der Kompostierungsanlage Soest als Pilotanlage für zunächst 2.000 Soester Haushalte. Nach der Stadt Soest wurden dort auch Bad Sassendorf, Lippetal und Möhnesee angeschlossen. Mit Einführung der Biotonne in Werl, Welver, Ense und Wickede und der Inbetriebnahme der Kompostierungsanlage in Werl nahm 1994 die Erfolgsgeschichte der Biotonne Fahrt auf. Nach und nach kamen auch die Kommunen aus dem östlichen und südlichen Kreisgebiet und die dafür 1997 in Betrieb genommene Kompostierungsanlage Anröchte dazu. 

 

Bis heute ist und bleibt die separate Sammlung und Behandlung von Bioabfällen eine wichtige Säule der Abfallwirtschaft im Kreis Soest. Seit 1997 trägt das Produkt Bördekompost das RAL-Gütezeichen und erfordert kontinuierlich gute Anlieferqualitäten. Die im Jahr 2017 bei der Biotonne gemeinsam mit den Kommunen gestartete „Qualitätsoffensive Bioabfall“ hat zuletzt für deutliche Verbesserungen bei den Anlieferqualitäten gesorgt. Damit das so bleibt und um unnötigen Kosten für die Entsorgung des verunreinigten Bioabfalls als Restabfall vorzubeugen, werden die Inhalte der Biotonnen in den Städten und Gemeinden in unregelmäßigen Abständen kontrolliert.

 

Viele Kompostwerke kompostieren den Bioabfall aber nicht nur, sie erzeugen durch Vergärung auch Biogas, so wie im Kompostwerk der ESG (Entsorgungswirtschaft Soest GmbH) in Anröchte. Dort werden mit dem Biogas Gasmotoren angetrieben, die Strom und Wärme produzieren, um sie wiederum für die Kompostproduktion zu nutzen. Zusammen mit der Energiegewinnung über eine Photovoltaik-Anlage wird in Anröchte genug Strom erzeugt, um das Werk zu betreiben und darüber hinaus noch Strom in das öffentliche Netz abgeben zu können. Würde der Strom aus der Vergärung von Bioabfällen in Anröchte ausschließlich zur Versorgung von privaten Haushalten genutzt, könnten ca. 950 Haushalte ein Jahr lang versorgt werden.

 

Der am Ende der Bioabfallverwertung entstehende BÖRDEKOMPOST gestaltet gleichzeitig Neuanfänge mit: als wichtiger Nährstofflieferant in privaten Gärten und auf den Felder in der Region, auf denen unsere Nahrungsmittel und Futtermittel für Nutztiere wachsen. Zudem bindet er als hochwertiger organischer Dünger CO2 und verbessert aufgrund des hohen Humusgehaltes die Fähigkeit des Bodens Wasser zu speichern um ein Vielfaches. Praktizierte Kreislaufwirtschaft, die gut ist für Umwelt- und Klimaschutz. 

 

Soest, 25.5.2023