Aktivitäten der Entsorgungswirtschaft Soest GmbH (ESG) zum Klimaschutz: Die Elektromobil-Flotte der ESG wächst weiter...

Elektrofahrzeuge und ESG-Mitarbeiter auf dem Gelände des Kompostwerks Anröchte.
(von links): Meik Huster (Vorarbeiter), Manuel Koch, Norbert Eickhoff (beide Mitarbeiter Kompostwerk), Timo Zerlin (Auszubildender zur Fachkraft für Kreislauf- und Abfallwirtschaft)

Im Hintergrund zu sehen (von links): Der Fermenter, in dem aus Bioabfällen Gas erzeugt wird, der Gasspeicher und die beiden Blockheiz-Kraftwerke zur Strom- und Wärmeerzeugung.

 

Kreis Soest        
Bei der Entsorgungswirtschaft Soest GmbH (ESG) gehen Ökologie und Ökonomie seit Jahren Hand in Hand. „Wir wollen sowohl einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz leisten als auch Gebührenstabilität für unsere Kunden erreichen“, sagt ESG-Geschäftsführer Jürgen Schrewe.

Sowohl im neuen Kompostwerk Anröchte, das Anfang 2020 in Betrieb genommen wurde, als auch an allen anderen Standorten hat die ESG zahlreiche Projekte zum Klimaschutz umgesetzt. Ganz aktuell wurde für den Standort Anröchte ein Nissan e-NV200 Evalia Kastenwagen angeschafft. Dieser wird mit „grünem Strom betankt“, der im Anröchter Kompostwerk produziert wird. Darüber hinaus stehen der Service-Zentrale in Soest mittlerweile 3 E-Golfs und ein Audi mit Hybridantrieb zur Verfügung, die für Fahrten zu den Anlagen,  zu Außenterminen oder für Dienstreisen genutzt werden. Alle E-Fahrzeuge werden von der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Gebäudes am Aldegreverwall mit „grünem Strom“ versorgt, der über die am Standort vorhandenen Ladesäulen geladen werden kann. Damit fährt die Dienstwagenflotte der ESG (acht Fahrzeuge) nun zu über 50 Prozent klimafreundlich.

Einen grundsätzlichen Beitrag zum Klimaschutz leistet die ESG schon seit Jahren durch die konsequente Anwendung des Prinzips der „Entsorgungsnähe“. Die in der hiesigen Region anfallenden Abfälle werden auch hier bearbeitet. Das bedeutet kurze Transportwege mit weniger Energieaufwand und Schadstoffbelastungen.

Die ESG investiert aber auch regelmäßig in umweltfreundliche Technik. So wurde in 2019 an den Abfallwirtschaftszentren Werl und Erwitte die Beleuchtung auf LED-Technik umgestellt. Die diversen Photovoltaik-Anlagen erzeugen an den jeweiligen Standorten reichlich Strom. Die Anlage in Werl besteht bereits seit 2011 und soll in naher Zukunft ausgebaut werden. Die im Mai 2018 ans Netz gegangene rund 6.600 Quadratmeter große PV-Anlage auf dem Dach der EVB-Kompostierungsanlage in Soest-Bergede produziert seither jährlich rund 700.000 kWh Strom. Auf dem Dach der BÖRDE Recycling GmbH (ESG-Beteiligung 49 Prozent) ist eine PV-Anlage mit einer Leistung von 420 Kilowatt-Peak (kWp) installiert. Die PV-Anlage der ESG-Service-Zentrale in Soest erzeugt nicht nur rund 50 Prozent des kompletten Strombedarfs des gesamten Verwaltungsgebäudes, sondern speist auch die drei E-Golfs sowie das Hybridfahrzeug mit grünem „Treibstoff“. Zu guter Letzt wurde Anfang November 2019 am Standort Geseke auf der rekultivierten Fläche der ehemaligen Boden- und Bauschuttdeponie eine neue Photovoltaik-Anlage mit einer installierten Leistung von 750 kWp in Betrieb genommen.

Die neue „In Situ-Stabilisierungsanlage“ (Be- und Entlüftungsanlage für Deponien) auf dem alten Deponiegelände in Werl trägt zu einer nachhaltigen Reduktion der Treibhausgase bei. Das beim Abbauprozess entstehende Deponiegas aus der ehemaligen Mülldeponie kann damit zukünftig noch besser abgesaugt und behandelt werden. Ziel ist es dort, die Emissionen um über 85 Prozent zu senken. Auch die Kooperationen der ESG mit einem Zementwerk in Erwitte und mit den Müllverbrennungsanlagen (MVA) in Hamm und Bielefeld tragen zum Klimaschutz bei. In Erwitte wird in der so genannten BRAM-Anlage (Brennstoff aus Müll) aus dem von der ESG angelieferten Restmüll Ersatzbrennstoff gewonnen. Dieser ersetzt bei der Zementherstellung fossile Brennstoffe, wie die „schmutzige“ Braunkohle. Darüber hinaus wird in den MVA‘s in Hamm und Bielefeld nicht verwertbarer Müll umweltgerecht beseitigt und dabei Strom und Fernwärme produziert. Das neue Kompostwerk in Anröchte leistet mit dem hochmodernen Vergärungsmodul und der PV-Anlage einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz. Insgesamt werden dort mithilfe von Bio-Gas und Photovoltaik pro Jahr über 4 Millionen kWh „grüner“ Strom erzeugt. Die neue Anlage arbeitet nicht nur energieautark, sondern speist zusätzlich noch Strom ins öffentliche Netz ein. Der am Ende entstehende, wertvolle Börde-Kompost bindet CO2 und verbessert die Qualität der Böden. Mit all‘ diesen Maßnahmen und ihrer „gelebten“ Kreislaufwirtschaft -durch die Verarbeitung von Bioabfall zu Kompost- leistet die ESG einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz. Die ESG stellt somit nicht nur die ordnungsgemäße Entsorgung und Verwertung von Abfällen sicher, sondern kümmert sich auch um die nachhaltige Nutzung von Ressourcen.

Um alle Maßnahmen, die der Ressourcenschonung und dem Klimaschutz dienen, umsetzen zu können, wird aber nicht nur die entsprechende Technik benötig. Ohne die Bedienung und Wartung der Anlagen durch entsprechend geschultes Fachpersonal geht es nicht. Um auch zukünftig bei den technischen Entwicklungen in allen Bereichen der Abfallwirtschaft und des Umweltschutzes immer auf dem neusten Stand zu sein, setzt die ESG daher neben Qualifizierungs- und Weiterbildungsangeboten für die Mitarbeiter/innen auch auf die eigene Ausbildung von Fachkräften. So bildet die ESG momentan z. B. 2 Auszubildende zu Fachkräften für Kreislauf- und Abfallwirtschaft aus. In dem von der IHK Arnsberg anerkannten Ausbildungsbetrieb besteht im Verwaltungsbereich zudem die Möglichkeit den Beruf des/der Kaufmann/-frau für Büromanagement zu erlernen.

 

Soest, 29.10.2020